WIE EINE PARODONTITIS IN DER ZAHNARZTPRAXIS BEHANDELT WIRD
Die moderne Parodontosebehandlung in der Zahnarztpraxis läuft in drei Phasen ab. Welche das sind, erfährst Du hier:
Diese Phase dient der Vorbereitung der Parodontosebehandlung. Dabei wird zunächst der Zustand Deines Zahnfleischs untersucht und in einem sog. Mundhygiene-Status erfasst.
Als nächstes bekommst Du eine Professionelle Zahnreinigung (PZR), bei der Zahnstein und weiche Beläge sorgfältig entfernt werden. Die Mitarbeiterinnen der Zahnarztpraxis zeigen Dir außerdem, wie Du Deine Zahnpflege optimieren kannst.
Im nächsten Schritt wird der sog. Parodontal-Status erhoben. Dabei werden die Tiefe der Zahnfleischtaschen, der Lockerungsgrad der Zähne und das Ausmaß des Zahnfleischrückgangs in ein Formular eingetragen. Dieses wird zusammen mit dem sog. Heil- und Kostenplan an die Krankenkasse geschickt.
Sog. Parodontal-Status zur Vorlage bei der Krankenkasse
Bei der eigentlichen Parodontosebehandlung werden vom Zahnarzt bzw. speziell geschulten Fachkräften sorgfältig alle weichen und harten Beläge von den Zahn- und Wurzeloberflächen befreit. Zusätzlich werden die Zahnfleischtaschen von entzündetem Gewebe entfernt.
Diese Behandlung wird üblicherweise mit lokaler Betäubung durchgeführt, damit die Behandlung weitgehend schmerzfrei verläuft.
Um die schädlichen Bakterien im Mund zu reduzieren, werden unterstützend desinfizierende Medikamente und - falls notwendig - Antibiotika eingesetzt. In Einzelfällen können auch operative Maßnahmen notwendig sein, um den Knochenabbau und den Zahnfleischschwund aufzuhalten bzw. rückgängig zu machen.
Ultraschallgerät zur Entfernung von Zahnstein bei der Parodontosebehandlung
Die Parodontose ist eine chronische Erkrankung des Zahnhalteapparates, die auch nach einer Behandlung jederzeit wieder auftreten kann. Deshalb müssen Betroffene nach einer Parodontosebehandlung ihre Zähne und ihr Zahnfleisch regelmäßig in der Zahnarztpraxis untersuchen und regelmäßig Zahnreinigungen durchführen lassen.
Der Abstand zwischen den Untersuchungen und Zahnreinigungen hängt vor allem von der Schwere der ursprünglichen Erkrankung und dem Risiko eines erneuten Auftretens der Parodontose ab.
Aber Achtung! Die Parodontosebehandlung in der Zahnarztpraxis und die Nachsorge allein reichen nicht aus, um eine Parodontose auszuheilen. Warum das so ist und was Du selbst tun kannst, um die Parodontose endgültig zu stoppen, erfährst Du im nächsten Abschnitt!
Regelmäßige Professionelle Zahnreinigung (PZR) in der Erhaltungstherapie
Gesundheits-Risiko Parodontitis: Bakterien aus der Zahnbett-Entzündung gelangen in den Körper und können verschiedene Krankheiten verursachen.
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Viele Betroffene glauben, dass eine Parodontitis nur das Zahnfleisch und den Kieferknochen betrifft. Manche nehmen es sogar in Kauf, dass sie dadurch Zähne verlieren. Das ist ein gefährlicher Irrtum: Schädliche Bakterien aus der Zahnbett-Entzündung gelangen in den Körper
Die Parodontitis-Bakterien können Blutgerinnsel hervorrufen und zur Entzündung von Gelenken und Organen führen. Welche Folgen das für die Gesundheit haben kann, erfährst Du im nächsten Abschnitt.
Bakterien aus einer Parodontitis gelangen auf verschiedenen Wegen in den Körper.
Bakterien aus einer Parodontitis können sich an den Innenwänden der Blutgefäße festsetzen und dort Kolonien und Ablagerungen bilden. Dadurch erhöht sich das Risko für eine Arteriosklerose (Atherosklerose), einer Verhärtung und Verdickung der Arterienwände, die ihrerseits Bluthochdruck mit all seinen negativen Folgen hervorrufen kann.
Wenn sich Ablagerungen von den Blutgefäß-Wänden lösen, werden sie mit dem Blutstrom abtransportiert, bis es wegen der immer kleiner werdenden Gefäße nicht mehr weitergeht. Die Gefäße verstopfen und das betroffene Gewebe wird nicht mehr durchblutet. Die Folgen können Herzinfarkt und Schlaganfall sein.
Bakterien aus einer Parodontitis können zu Entzündungen an natürlichen und künstlichen Herzklappen führen und lebensbedrohliche Störungen der Herzfunktion verursachen.
Schädliche Mund-Bakterien können Körpergelenke infizieren und zu chronischen Erkrankungen wie Rheuma und Arthritis führen.
Auch künstliche Gelenke (z.B. Hüft- oder Kniegelenke) können durch Bakterien aus dem Mund infiziert werden.
Parodontitis-Bakterien können die Bauchspeicheldrüse schädigen. Dadurch wird weniger Insulin produziert, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Als mögliche Folge kann Diabetes (Blutzuckerkrankheit) entstehen.
Die schädlichen Bakterien werden auch eingeatmet und gelangen so in die Lunge. Dort können sie - besonders bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem - ernstzunehmende Lungenentzündungen hervorrufen.
Wenn Frauen von Parodontose betroffen sind, kann die bakterielle Infektion zu Frühgeburten führen, bei denen die Babys ein geringeres Geburtsgewicht als normal haben.